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Drucksache: PHP Magazin 5.2014 - Wie Perfect Forward Secrecy vor der Entschlüsselung gehorteter Daten schützt

Im PHP Magazin 5.2014 ist ein Artikel über die Sicherung der SSL/TLS-Kommunikation vor nachträglicher Entschlüsselung durch Perfect Forward Secrecy erschienen.

"Heute aufgezeichnet, morgen entschlüsselt" ist ein handfestes Problem der IT-Sicherheit. Die NSA sammelt die verschlüsselten Daten ja nicht, weil sie gerade nichts Besseres zu tun hat. Man weiß dort sehr genau, dass jede Verschlüsselung nur ein Zeitschloss ist - irgendwann gelangt man schon an den für die Entschlüsselung benötigten privaten Schlüssel, oder die wachsende Rechenleistung und neue Verfahren zur Kryptoanalyse erlauben das Brechen der Verschlüsselung. Und die im Artikel ebenfalls ausführlich beschriebene Heartbleed-Schwachstelle in OpenSSL zeigt, wie schnell SSL-Zertifikate und die zugehörigen privaten Schlüssel unter Umständen ausgespäht werden können.

Perfect Forward Secrecy sorgt sehr effektiv dafür, dass aufgezeichnete SSL/TLS- Kommunikation nach deren Abschluss selbst bei Kenntnis des privaten Schlüssels des Servers nicht mehr entschlüsselt werden kann. Und falls es jemanden gelingt, die Verschlüsselung einer Sitzung zu brechen und den verwendeten Schlüssel zu ermitteln (was äußerst unwahrscheinlich ist), bringt ihn das nicht viel weiter. Er kann dann zwar die eine Sitzung entschlüsseln, aber keine andere. Denn dafür wurden jeweils andere Sitzungsschlüssel verwendet.

Der für PFS notwendige Diffie-Hellman-Schlüsselaustausch ist deutlich aufwendiger als das einfache Erzeugen und Senden eines Sitzungsschlüssels. Aber das ist ein geringer Preis für die dadurch erreichte Sicherheit. Der zusätzliche Aufwand sollte jedem Serverbetreiber der Schutz der übertragenen Daten wert sein. Aktuell hat Microsoft angekündigt, dass die ein- und ausgehenden E-Mails zu Outlook.com nun durch TLS mit PFS geschützt werden. Und auch für OneDrive wird nun PFS verwendet.

Und hier noch die Links und Literaturverweise aus dem Artikel:

Carsten Eilers

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