Drucksache: Entwickler Magazin 3.2015 - Auf Vorrat gespeichert: Metadaten
Im Entwickler Magazin 3.15 ist ein Artikel über die Bedeutung von Metadaten erschienen.
Update 23.5.2016
Der Artikel wurde jetzt auch online
auf entwickler.de
veröffentlicht.
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Die Geheimdienste (und nicht nur die) möchten so viel wie möglich über alles und jeden wissen. An alle Daten kommen sie nicht so einfach ran, darum beschränken sie sich oft auf die die eigentlichen Daten beschreibenden Metadaten. Das lässt sich der Öffentlichkeit auch viel besser verkaufen, denn die Metadaten sind ja völlig harmlos.
Wenn die Metadaten aber so harmlos sind, warum wollen die Geheimdienste sie dann überhaupt haben? Allein schon, dass Geheimdienste, Polizei und mehr hinter den Metadaten her sind, beweist doch schon, dass sie für die äußerst nützlich sind. Also sehen wir uns mal an, was die Metadaten über unser aller Leben verraten.
Die im Artikel vorgestellten Studien zeigen, was wir ja eigentlich schon immer wussten: Metadaten verraten oft mehr als die eigentlichen Daten. Die Geheimdienste und Strafverfolger sind ja nicht ohne Grund viel mehr hinter den Metadaten her als hinter den eigentlichen Daten. Vermutlich sind die ohne die zugehörigen Metadaten sogar viel weniger wert als die Metadaten allein.
Wenn Ihnen also mal wieder jemand erzählen will, wie harmlos die Metadaten doch sind, verweisen Sie ihn einfach auf die in diesen Artikel aufgeführten Beispiele dafür, was Metadaten alles über einen Menschen verraten.
Und das sind ja nur einige Beispiele, wenn auch die gravierendsten. Metadaten fallen allgemein überall da an, wo Daten gespeichert werden. Denn sie dienen ja eigentlich nur dazu, die eigentlichen Daten zu beschreiben. Die Frage ist, was man später damit macht.
Und hier noch die Links und Literaturverweise aus dem Artikel:
- [1] Kai Biermann; Zeit Online: "Was Vorratsdaten über uns verraten"
- [2] Malte Spitz: "Sechs Monate meines Lebens in 35.000 Datensätzen"
- [3] Lorenz Matzat; Zeit Online Data Blog: "Malte Spitz’ Vorratsdaten: Der Datensatz unter der Lupe"
- [4] Zeit Online: "Verräterisches Handy"
- [5] Lorenz Matzat; Zeit Online Data Blog: "Vorratsdaten: Der Funkmast als Wachturm"
- [6] Dimitri Tokmetzis; netzpolitik.org: "Metadaten: Wie dein unschuldiges Smartphone fast dein ganzes Leben an den Geheimdienst übermittelt"
- [7] Manuel Bühlmann, Oliver Wietlisbach; watson: "Wo war Herr Glättli die letzten sechs Monate? Minute für Minute, Ort für Ort? Swisscom oder Sunrise wissen es, Sie wissen es jetzt – und der Staat kann es jederzeit wissen"
- [8] Michael Heim; Schweiz am Sonntag: "Der gläserne Nationalrat"
- [9] OpenDataCity: "Vorratsdatenspeicherung in der Schweiz - Das überwachte Leben von Nationalrat Balthasar Glättli."
- [10] Lars Nørgaard Pedersen, Eva Jung; Berlingske Politiko: "Minister allows access to private data"
- [11] www.b.dk: #sporet
- [12] Jonathan Mayer; Stanford Law School, Center for Internet and Society: "What’s In Your Metadata?"
- [13] Clifton B. Parker; Stanford Report: "Stanford students show that phone record surveillance can yield vast amounts of information"
- [14] Jonathan Mayer, Patrick Mutchler; Web Policy: "MetaPhone: The Sensitivity of Telephone Metadata"
- [15] Jonathan Mayer, Patrick Mutchler; Web Policy: "MetaPhone: The NSA’s Got Your Number"
- [16] Jonathan Mayer, Patrick Mutchler; Web Policy: "MetaPhone: Seeing Someone?"
- [17] Jonathan Mayer, Patrick Mutchler; Web Policy: "MetaPhone: The NSA Three-Hop"
- [18] Deepak Jagdish, Daniel Smilkov, César Hidalgo: "Immersion"
- [19] Immersion: a people-centric view of your email life
- [20] Damian Schnyder; SRF Kultur: "Mein Leben in Metadaten: ein Selbstversuch"
- [21] Yves-Alexandre de Montjoye; MIT Media Lab: "Unique in the Shopping Mall: On the reidentifiability of credit card metadata"
- [22] Larry Hardesty; MIT News Office: "Privacy challenges"
- [23] Jonas Jansen; Frankfurter Allgemeine Zeitung: "Metadaten von Kreditkarten: Keiner bleibt anonym"
- [24] Judith Horchert; Spiegel Online: "Mutmaßlicher Dateneinbruch: E-Mail-Liste verrät Verbindungen von EU-Parlamentariern"
- [25] Matthew Cole; Black Hat USA 2013: "OPSEC failures of spies"
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