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Kryptodebatte? Hatten wir doch schon!

Da die Überwachungsfanatiker mal wieder nach Hintertüren in Verschlüsselungen schreien, sei an den folgenden Artikel des leider viel zu früh verstorbenen Andreas Pfitzmann anlässlich der ersten Krypo-Debatte erinnert:

Andreas Pfitzmann:
Wie es zum Schlüsselhinterlegungs- und Aufbewahrungs-Gesetz (SchlAG) kam;
PIK, Praxis der Informationsverarbeitung und Kommunikation, 18/4 (1995) 246.

Zu finden im Archiv der SIRENE-Gruppe (in dem es auch noch einige weitere Texte zur ersten Krypo-Debatte gibt) als Pfit10_95SchlAG.ps.gz.

Leute, diese Diskussion hatten wir doch bereits durch. Muss das wirklich alles noch mal durchgekaut werden? Das ist doch völlig überflüssig. Vor allen, weil Ihr kein einziges neues Argument habt. Machen wir es kurz:

Entweder Ihr wollt Sicherheit, dann kann es keine Hintertüren geben.
Oder Ihr wollt Hintertüren, die dann natürlich auch von Cyberkriminellen und Terroristen missbraucht werden können. Dann gibt es aber online keine Sicherheit mehr.

Und Ihr könnt sicher sein: Die Terroristen und Kriminellen stören die Hintertüren sowas von überhaupt nicht, das glaubt Ihr nie. Die finden schon Mittel und Wege, um ungestört kommunizieren zu können. Aber alle unbescholtenen Menschen werden gegenüber dem Staat zu gläsernen Menschen. Und das wollt Ihr doch nicht. Oder?

Also, Ihr wollt Sicherheit? Na fein, dann verzichtet einfach auf diese blöde Idee mit den Hintertüren in Verschlüsselungen.

Und falls die Diskussion um Hintertüren in der Verschlüsselung nur ein Trick ist, um Hintertüren in den Systemen für eine Neuauflage von Bundestrojaner und Co. einzuführen: Auch dafür gilt das gleiche wie für Hintertüren in der Verschlüsselung. Wer Systeme absichtlich unsicher macht, hilft damit am Ende nur den Cyberkriminellen und Terroristen. Denn die werden diese Schwachstellen sicher gerne nutzen. Und auch Mittel und Wege finden, sich selbst vor entsprechenden Angriffen zu schützen.

Carsten Eilers

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