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Drucksache: Windows Developer 2.16 - Wie sicher sind virtuelle Maschinen?

Im windows.developer 2.16 ist ein Artikel über die Sicherheit virtueller Maschinen erschienen.

Was passiert, wenn ein Cyberkrimineller die Virtuelle Maschine übernimmt?

Hängt er dann darin fest, oder kann er sie verlassen und das zugrunde liegende System, womöglich eine Cloud, oder zumindest "benachbarte" virtuelle Maschinen übernehmen? Merkt er denn überhaupt, dass er keinen richtigen Rechner, sondern "nur" einen virtuellen übernommen hat?

Die Cyberkriminellen können aus VM ausbrechen, und sie können auch erkennen, wenn sie eine kompromittiert haben, sich ein Ausbruch also lohnt. Schwachstellen, die entsprechende Angriffe erlauben, gibt es auch immer wieder. Trotzdem gibt es bisher keine entsprechenden Angriffe. Sehr wahrscheinlich, weil sich damit kein Geld verdienen lässt.

Wenn die Cyberkriminellen eine Möglichkeit finden, über Ausbrüche aus einer VM und das Eindringen in andere VM oder den Hypervisor Geld zu verdienen, werden sie entsprechende Angriffe sicher starten. Theoretisch wäre zum Beispiel Ransomware denkbar, die nicht die Daten eines einzelnen Rechners verschlüsselt, sondern die Daten aller VM auf einem Host eines Cloud-Anbieters. Aber bisher hat sich niemand die Mühe gemacht, so einen Angriff zu implementieren.

Wenn VM zur Zeit angegriffen werden, dann weil auf ihnen zufällig etwas für den Angreifer interessantes läuft. Zum Beispiel eine Webanwendung, die er für Drive-by-Infektionen präparieren oder deren Benutzerdatenbank er ausspähen will. Ob das aber auf einer realen oder virtuellen Maschine läuft interessiert diese Angreifer nicht.

Trotzdem sollten Sie ihre VM schützen. Und zwar genau so, wie sie auch einen realen Rechner schützen. Denn wenn kein Angreifer Zugriff auf die VM erhält, kann auch keiner daraus ausbrechen.

Beim Host, Hypervisor und ggf. dessen Verwaltungslösung gilt das gleiche, die müssen ebenso wie entsprechende Anwendungen ohne VM dahinter geschützt werden. Denn ob ein Angreifer nun die Webmanagement-Oberfläche eines realen Servers kompromittiert oder die eines Hypervisors, der mehrere VM verwaltet, ist im Grunde egal.

Eine kleine Besonderheit gibt es bei VM noch zu beachten: Wenn mehrere VM auf einem Host parallel laufen und alle das komplette Schutzprogramm mit Virenscanner, Firewall, ... starten und womöglich auch noch alle gleichzeitig anfangen, einen arbeitsintensiven Prozess wie zum Beispiel einen kompletten Virenscan des Systems durchzuführen, kann der Host dabei schon gewaltig ins Schwitzen kommen. Das kann man aber durch entsprechenden Konfigurationen verhindern ([28], [29]).

Und hier noch die Links und Literaturverweise aus dem Artikel:

Carsten Eilers

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